Projekte im Schaumburger Land

Zur Erfüllung ihrer Aufgaben führt die Schaumburger Landschaft eigene Projekte durch, unterstützt aber auch Dritte, Vereine und Institutionen mit Fördermitteln.

Hier stellen wir Ihnen einige unserer eigenen Projekte vor. Wenn Sie selbst ein Projekt durchführen und hierfür eine Förderung beantragen möchten, finden Sie weitere Informationen hier.

Zwischen Fremdheit und Nähe: Lesung mit Ulrich Noethen

Stadtkirche Bückeburg, 10. März 2022, 19:30 Uhr

Anlässlich des 250-jährigen Jubiläums von Johann Gottfried Herder in Bückeburg veranstaltet die Schaumburger Landschaft in Kooperation mit dem Niedersächsischen Landesarchiv Abteilung Bückeburg und der Evangelischen Landeskirche Schaumburg-Lippe eine Lesung in der Stadtkirche Bückeburg, die Herder als Mensch und sein Verhältnis zur Stadt Bückeburg und zum Schaumburger Land beleuchtet. Der Schaumburger Landschaft ist es gelungen, für die Lesung mit Ulrich Noethen einen der bekanntesten Schauspieler Deutschlands zu gewinnen.

Das Thema der Lesung wird ebenso reizvoll wie innovativ sein: Herder hatte lange Zeit gezögert, dem Ruf des Grafen Wilhelm nach Schaumburg-Lippe zu folgen. In Bückeburg tat er sich schwer im Umgang mit dem Grafen, in der sozialen Umgebung der Stadt und in seinem Amt als Hofprediger, Oberpfarrer und Konsistorialrat. Darüber schrieb er in einer Fülle von Briefen vor allem an seine Braut Karoline Flachsland und an andere Korrespondenten. Schreiben des Grafen Wilhelm und seiner Beamten, Notizen der Gräfin Marie Barbara Eleonore und ihre Briefe an den Theologen und Philosophen ermöglichen ein eindrucksvolles Bild von Herders Leben im Schaumburger Land in den Jahren 1771 bis 1776 mit all seinen Ambivalenzen.

Die Schaumburger Landschaft führt die Lesung in Kooperation mit dem Niedersächsischen Landesarchiv Abteilung Bückeburg und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe durch.

Der Einlass beginnt um 19 Uhr. Voraussetzung ist die 2G+-Regelung. Eintrittskarten können ab dem 10. Februar im Vorverkauf an den folgenden Vorverkaufsstellen erworben werden:

Schaumburger Landschaft
Tel. 05722 9566-0 / info@schaumburgerlandschaft.de

Tourist-Info Bückeburg
Tel. 05722 206-180 / tourist-info@bueckeburg.de

Tourist-Info Bad Nenndorf
Tel. 05723 7485-60 / tourist-info@badnenndorf.de

Tourist-Info Stadthagen
Tel. 05721 925065 / touristinfo@stadthagen.de

Foto Ulrich Noethen: ©Marion van der Mehden

„Lust“ op Platt – UrSolar gewinnt Plattsounds-Finale

Der Song „Lust“ wurde von der Jury zum besten plattdeutschen Lied des Jahres 2021 gekürt. Die Sieger aus Hannover erhalten 1.500 Euro. Elf Bands aus ganz Niedersachsen spielten vor begeistertem Publikum – fast 900 Zuschauer im Livestream.

Die Band UrSolar aus Hannover hat das Finale des Plattsounds Bandcontests im Kulturzentrum Alte Polizei in Stadthagen gewonnen und darf sich über 1.500 Euro Preisgeld freuen. „Fassungslos. Das ist ein unfassbar geiler Erfolg, mit dem wir heute nicht gerechnet haben, um ehrlich zu sein!“, sagte Gitarristin Natalie Palsa. „Obwohl niemand von uns platt spricht, ist es schön, dass die Leute gemerkt haben, wie dolle wir Bock auf den Song und den Contest hatten. Und dass wir dies authentisch zeigen konnten.“ Auch die anderen Teilnehmer*innen haben UrSolar imponiert. „Respekt vor den Mitbewerber*innen. Alle waren super. So viel Abwechslung, einfach genial!“

Vor rund 100 Besuchern in der Alten Polizei in Stadthagen und fast 900 Zuschauern im Livestream begeisterte die Band mit ihrem Song, der damit nun zum besten plattdeutschen Lied des Jahres gekürt wurde. „Die Siegerband macht ‚Lust‘ op Platt. Und so heißt auch der Titel, mit dem UrSolar sich in unser Herz gespielt hat“, sagte Jurorin Denise M’Baye. „Wenn sich Gefühl mit Humor und Charisma paart. Dann möchte man diesen Song mit Ohrwurmpotential mitsingen. ‚Man ik föhl dat in mien Bost, ik heff Lust.’“ Insgesamt traten elf Bands im Rennen um den Titel an und spielten jeweils einen Song aus den Genres Rock, Pop, Indie, Punk und Singer-Songwriter.

1.100 Euro Preisgeld sicherten sich Martens & Talea aus Emden und Großheide mit dem 2. Platz auf dem Siegertreppchen. Ihr Song „Bidder Enn“ überzeugte sowohl Jury als auch Publikum. Das Duo hatte sich extra für den Contest zusammengetan. „Meine Erfahrung und ihr Charme und ihre Stimme“, sagte Sven Martens, „das hat den Song rund gemacht.“

Auf dem dritten Platz landeten Stepdragon aus Bad Bevensen und nehmen dafür 800 Euro mit nach Hause.

Bereits vor dem Contest konnte im Internet via Online-Voting über den Publikums-Liebling abgestimmt werden. Martens & Talea konnten auch hier die meisten Plattdeutsch-Fans begeistern und gewannen damit 300 Euro Preisgeld. „Ich bedanke mich bei jedem Einzelnen, der abgestimmt hat“, sagte die erst 12-Jährige Talea Grensemann. „Ich kann es noch gar nicht glauben.“

Die Jury hatte es nicht leicht, unter den zahlreichen hochwertigen und spannenden Beiträgen die Sieger zu ermitteln. Denise M’Baye (Sängerin/Schauspielerin), Jakobus Durstewitz (Musiker/Sänger bei JaKönigJa), Ilka Brüggemann (NDR 1) und Stefan Meyer (Oldenburgische Landschaft) wählten aber schließlich den Song „Lust“ zum besten plattdeutschen Lied des Jahres. „Plattsounds heet bi gode Luun veel Pläseer maakt un weer wies maakt, dat jung Musikers ehr Geföhlen un Gedanken up Platt best utdrücken köönt“, sagte Juror Stefan Meyer.

Dem kann sich Lu Seegers, die Geschäftsführerin der Schaumburger Landschaft, die 2020 und 2021 den Bandcontest ausgerichtet hat, nur anschließen: „Wir sind froh und glücklich, dass Plattsounds in diesem Jahr trotz der schwierigen Bedingungen live stattfinden konnte. Es ist wunderbar, dass die plattdeut­sche Sprache so lebendig ist und junge Menschen sie lieben: Platt macht einfach im wahrsten Sinne einen wunderbaren Sound“.

Plattsounds ist ein Kooperationsprojekt von acht Landschaften und Landschaftsverbänden aus Nieder­sachsen, die den Wettbewerb im Rahmen der Kampagne „Platt is cool“ (www.platt-is-cool.de) umsetzen. Im Jahr 2021 war die Schaumburger Landschaft der Veranstalter.

Neuerscheinung: Geschichte Schaumburgs in 30 Objekten

Dinge und Gegenstände aus alter Zeit sind faszinierend. Sie binden unsere Erinnerungen und prägen unsere Identität. Es sind die materiellen Hinterlassenschaften, in denen die Geschichte greifbare Gestalt annimmt und physisch präsent wird.

Ein Kupferbeil aus Steinbergen, eine traditionelle Hochzeitstracht aus Lindhorst oder die leichteste Bierflasche der Welt aus Obernkirchen: Anhand von 30 ungewöhnlichen historischen Objekten aus verschiedenen Museen Schaumburgs erzählt dieses Buch die Geschichte des Schaumburger Landes – von der Steinzeit bis in die Gegenwart. So weit der historische Bogen gespannt wird, so unterschiedlich sind die Dinge: Sensationelle archäologische Funde wechseln mit Alltagsobjekten, Hoheitszeichen mit persönlichen Gegenständen, jahrhundertealte Kunstschätze mit Relikten der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ab. Die Objekte stammen zum größten Teil aus heimischen Museen und Archiven und wurden von dem Fotografen Jürgen Herschelmann effektvoll in Szene gesetzt.

Inspiriert von der bahnbrechenden »Geschichte der Welt in 100 Objekten« (2011) von Neil McGregor beschreiben die versammelten Artikel nicht nur die Beschaffenheit und Herkunft der einzelnen Gegenstände. Denn die Objekte tragen die Geschichte nicht nur in sich, die Autorinnen und Autoren machen sie lebendig und erzählen anschaulich von der Kultur, aus der sie stammen, von den Kriegen und Konflikten, die zu ihrer Zeit ausgefochten wurden, von den Menschen, denen sie einst gehörten.

Insofern eignet sich der Band gut als Überblick: Er wendet sich an ein breites Publikum, das keine enzyklopädische Vollständigkeit sucht, sondern auf originelle und unterhaltsame Weise in die Schaumburger Geschichte eingeführt werden möchte.

Projektarchiv

Ausstellung OH MY GODDESS VERDANDI von Judith Kisner

Die Ausstellung ist im Rahmen des zweimonatigen Atelierstipendiums „Freiräume“ der Schaumburger Landschaft in Kooperation mit der HFBK Hamburg entstanden, das Judith Kisner 2020 inne hatte.

Die Ausstellungseröffnung findet am 18. Juli um 11 Uhr statt. Vom 24. Juli bis zum 8. August kann die Ausstellung samstags und sonntags in der Zeit von 11 bis 14 Uhr besucht werden.

Wasserburg Sachsenhagen
Schlossgang 3
31553 Sachsenhagen

Majanko gewinnt Plattsounds-Finale 2020

Die Band aus Wilhelmshaven spielte das beste plattdeutsche Lied des Jahres mit ihrem Titel „Wies“ und gewann damit 1.500 Euro. Im 10. Jahr konnte das Finale des Contests nur als Livestream stattfinden – und überzeugte mit kreativen Videos.

Mit ihrem Pop-Indie-Song „Wies“ hat die Band Majanko das „beste plattdeutsche Lied des Jahres“ nicht auf die Bühne, aber in den Livestream des Plattsounds Bandcontests gebracht. Die Musiker aus Wilhelmshaven haben das Finale gewonnen und erhalten dafür 1.500 Euro. „Wir sind total überwältigt und freuen uns, dass sich Menschen auf unsere Musik einlassen und Freude an ihr finden“, sagt Sänger Majanko Bauer. „Trotz der außergewöhnlichen Zeit, die wir alle gerade durch­machen, spüren wir, dass uns durch Musik ein Stückchen soziale Wärme erhalten bleibt.“

14 Bands und Singer-Songwriter aus ganz Niedersachsen nahmen im Jubiläumsjahr 2020 teil.

Auf den zweiten Platz wählte die Jury die Band 1918 Hafenbande mit ihrem „Hafenwave“-Titel „Keen Meer to wiet“. Die Musiker aus Rotenburg/Wümme erhalten dafür 1.100 Euro als Preisgeld. Dritte wurden Mountain River mit „Sett di daal, (mien) Söte“ und freuen sich über 800 Euro. Juror Jakobus Durstewitz war begeistert: „Die Band Mountain River aus Braunschweig möchte ich ermu­tigen, viel mehr auf Plattdeutsch zu schreiben. Die weiche, melodiöse Sprache passt so gut zu dem folkigen Sound, der alles andere als ‚platt‘ daherkommt, sondern internationales Niveau hat und durch das Plattdeutsche als Alleinstellungsmerkmal enorm gewinnt.“

Der Publikumsliebling wurde im Online-Voting bestimmt – dabei gingen sogar zwei Bands punkt­gleich als Sieger hervor: Stepdragon aus Bad Bevensen und Razor Punch aus Wanna. Beide er­halten ein Preisgeld von 300 Euro. Gewonnen haben aber alle Teilnehmer, denn im Pandemie-Jahr 2020 erhalten alle, die nicht auf dem Treppchen gelandet sind, ein Trostpflaster von 100 Euro als „Corona-Bonus“. Damit sollen die Künstlerinnen und Künstler unterstützt werden, denen in diesem Jahr viele Auftrittsgelegenheiten entgangen sind.

Jurorin Ilka Brüggemann (NDR 1) zeigte sich beeindruckt: „Ich habe mich sehr über die musika­lische Vielfalt gefreut. Sie hat auch in diesem Jahr wieder gezeigt, dass Plattdeutsch bei jungen Leuten wieder und immer mehr gut ankommt und das auch nachhaltig!“

„Wegen des Coronavirus musste Plattsounds neue Wege beschreiten. Aber auch online konnte das Festival-Feeling und die Bandbreite moderner plattdeutscher Musik transportiert werden“, sagt Juror Stefan Meyer von der Oldenburgischen Landschaft. „Liebe, Hoffnung und Zukunft waren die Inhalte der Beiträge. Damit war Plattsounds auch wieder ein Beispiel für die gute musikalische Umsetzung der Themen, die uns beschäftigen.“

Aufgrund der Corona-Pandemie konnte Plattsounds erstmals nicht live stattfinden. Statt wie sonst mindestens 200 Besucher vor Ort fanden sich am Samstag mehr als 700 Zuschauer im Livestream ein, um den plattdeutschen Grand Prix zu verfolgen. Moderatorin Annie Heger führte gemeinsam mit der Jury, bestehend aus Denise M’Baye (Sängerin/Schauspielerin), Jakobus Durstewitz (Musiker/Sänger der Band JaKönigJa), Ilka Brüggemann (NDR 1) und Stefan Meyer (Oldenbur­gische Landschaft), gewohnt unterhaltsam durch den Abend. Die Bands zeigten sich in kreativen und unterhaltsamen Videos, die auch künftig auf dem YouTube-Kanal von Plattsounds angeschaut werden können.

„Der Abend war ein plattdeutscher Segen“, sagte Musikerin und Schauspielerin Denise M’Baye. „Ich bin neu verliebt in diese heitere und warme Sprache und die Menschen, die sie sprechen und bei Plattsounds auch singen. Bin noch ganz beseelt von einem herrlichen Abend und freue mich auf nächstes Jahr.“

„Das Jubiläumsjahr war für Plattsounds eine besondere Herausforderung, aber die Bands haben gezeigt, wie auch aus der Not etwas Großartiges entstehen kann“, sagt Lu Seegers, Geschäftsfüh­rerin der Schaumburger Landschaft, die den diesjährigen Wettbewerb, der zugleich der zehnjäh­rige Jubiläumscontest ist, ausrichtete. „Aber gerade in dieser Situation wurde wieder deutlich, wie verbindend und kreativ Sprache sein kann und dass Plattdeutsch weiterhin Menschen zusammen­bringt und Neues entstehen lässt.“

Seit der ersten Ausgabe des Plattsounds Bandcontests haben sich Hunderte Bands aus allen Re­gionen Niedersachsens beworben, um ihre Musik auf Plattdeutsch zu spielen. Das Projekt zeigt damit, wie beliebt und lebendig die Sprache weiter ist.

Plattsounds ist ein Kooperationsprojekt von acht Landschaften und Landschaftsverbänden aus Niedersachsen, die den Wettbewerb im Rahmen der Kampagne „Platt is cool“ (www.platt-is-cool.de) umsetzen. Im Jahr 2020 war die Schaumburger Landschaft der Veranstalter.

Tag des offenen Denkmals in Obernkirchen, Eilsen und im Auetal am 8. September 2019

Gemeinsam mit den Eigentümern der Denkmale, den Gemeinden und vielen ehrenamtlich Mitwirkenden luden wir Sie ins Auetal, nach Eilsen und Obernkirchen ein. Anlass war der europaweit durchgeführte „Tag des offenen Denkmals“ in Verbindung mit dem Entdeckertag der Region Hannover.

Der diesjährige Tag des offenen Denkmals stand anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Bauhaus unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“. Damit sollte aufgezeigt werden, dass technische Entwicklungen und gesellschaftlicher Fortschritt stets auch innovative Konstruktionen und neue Bautypologien nach sich gezogen haben. So finden sich Umbrüche und das Moderne zu jeder Zeit in jeder Denkmalgattung, von der Antike bis heute.

Private Eigentümer, Denkmalpfleger, ehrenamtliche Helfer und engagierte Vereine, die sich der Erhaltung historischer Bauten und Stätten widmen, leisten alle einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung des Reichtums unseres kulturellen Erbes. Sie öffneten ihre Denkmale, die sonst nicht allgemein zugänglich sind oder trugen dazu bei, Bekanntes einmal anders zu sehen. An rd. 30 beteiligten Denkmalen konnten Sie auf Spurensuche vergangener Jahrhunderte gehen. Sie konnten nicht nur die Denkmale selbst erleben, sondern auch ein buntes Begleitprogramm mit Ausstellungen und Führungen, Musik, Vorführung alter Handwerkstechniken bis hin zu Kulinarischem.

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Die Kommunalarchäologie der Schaumburger Landschaft feiert Jubiläum

10 Jahre Kommunalarchäologie: Anlässlich dieses Jubiläums richtete die Schaumburger Landschaft am 4. Juli 2019 im Stift Obernkirchen eine Festveranstaltung aus. Anwesend waren zahlreiche Gäste aus Politik, Denkmalpflege, Forschung und Ehrenamt. Die Grußworte sprachen Dr. Klaus-Henning Lemme (Vorsitzender der Schaumburger Landschaft), Detlev Kohlmeier (Landrat des Landkreises Nienburg/Weser), Fritz Klebe (Baudezernent des Landkreises Schaumburg) und Dr. Henning Hassmann (Landesarchäologe für Niedersachsen/Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege). Die Redner würdigten die herausragende und wichtige Arbeit von Dr. Jens Berthold, der in den vergangenen 10 Jahren die Kommunalarchäologie für die Landkreise Schaumburg und Nienburg sowie die Städte Nienburg, Stadthagen, Bückeburg und Hameln aufgebaut hat. Den Repräsentanten der Kreise und Städte wurde eine fast 500-seitige Fundchronik der Jahre 2009-2018 überreicht.

Die Fundchronik der Jahre 2009 bis 2018 wird an die Repräsentanten aus den Landkreisen Schaumburg und Nienburg sowie aus den Städten Nienburg, Stadthagen, Bückeburg und Hameln übergeben.

Während Dr. Berthold, der seit dem 1. Juni eine neue Stelle als Außenstellenleiter in Overath für den Landschaftsverband Rheinland wahrnimmt, verabschiedet wurde, konnte sein Nachfolger, der neue Kommunalarchäologe Dr. Daniel Lau, den Gästen vorgestellt werden.

Dr. Berthold präsentierte in einem 45-minütigen Vortrag die archäologischen Highlights aus dem Arbeitsgebiet der Kommunalarchäologie: „50.000 Jahre Archäologie in einem Jahrzehnt“. Nachzulesen sind einige dieser Stationen seines archäologischen Schaffens auch in der neuen Broschüre der Schriften der Kommunalarchäologie Schaumburger Land: „Stadt, Land, Fluss. Zehn Jahre Kommunalarchäologie“. Das 40-seitige Heft bildet den Rahmen für eine gleichnamige Wanderausstellung, die aus elf Roll-Up-Aufstellern besteht und von den Gästen im Anschluss an die Grußworte und den Vortrag im Kreuzgang des Stifts eingehend betrachtet werden konnte.

Im zweiten Teil der Veranstaltung zeigten drei archäologische Vorträge zu aktuellen Projekten aus der Kommunalarchäologie die vielfältigen Kooperationen und die zeitliche Tiefe der Forschung auf. Der Vortrag von Dr. Henning Hassmann und Tobias Scholz M.A. (Georg-August-Universität Göttingen) widmete sich den jungsteinzeitlichen Erdwerken von Müsleringen und Wellie. Letzteres wurde erst 2018 entdeckt und steht aktuell im Fokus der steinzeitlichen Erdwerksforschung in der Region. Dr. Immo Heske (Georg-August-Universität Göttingen) sprach über „Menschenknochen und Bronzen aus dem Kies“, ein aktuelles Forschungsprojekt, das in enger Abstimmung mit der Kommunalarchäologie realisiert wird und sich der Frage widmet, ob es sich um Kultdeponierungen oder um Einzelfunde handelt. Über „Neues und Altes zur Heisterburg bei Rodenberg“ wusste Dr. Markus C. Blaich (Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kultur Hildesheim/Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege) zu berichten. Er stellte die jüngsten Untersuchungen an der Burganlage vor, deren Funde sich in das ausgehende Frühmittelalter datieren lassen.

Als besonderes akustisches Erlebnis präsentierte Joachim Schween M.A. (Hameln) den Gästen die Bedeutung und die Klangwelten der bronzezeitlichen Lure, einem vorgeschichtlichen Blechblasinstrument, an einer Replik aus Garlstedt.

Neues Video von Timo Vollbrecht: "Schaumburg"

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Schaumburger Landschaft im Jahr 2017 hatte der aus Stadthagen stammende Saxofonist Timo Vollbrecht das Musikstück „Schaumburg“ als eine Hommage an seine Heimat komponiert und während des Festakts im Stift Obernkirchen uraufgeführt. Das Stück bezieht sich zum einen auf die Empfindung von Heimweh. Zum anderen bringt es Gefühle von Erleichterung, Geborgenheit und Verbundenheit des Musikers zum Ausdruck, wenn er nach langen Konzertreisen Schaumburg besucht. Inzwischen hat Vollbrecht das Stück mit seinem Ensemble Fly Magic in einem New Yorker Tonstudio aufgenommen. Es wurde von dem Plattenlabel Berthold Records auf Vollbrechts Album „Faces in Places“ veröffentlicht und erhält medial beachtliche Aufmerksamkeit. Eine Videoproduktion, die das Werk „Schaumburg“ und das darin thematisierte Konzept von Heimat durch visuelle Komponenten neu erlebbar machen und der Musik zu höherer Bekanntheit verhelfen sollte, schloss sich an. Das Video entstand in Zusammenarbeit mit dem Filmemacher und New Media Artist Michael Gugger und steht als Kunstwerk für sich allein, indem es Realfilm mit Computeranimation verbindet. Speziell hierfür aufgenommenes Filmmaterial wurde unter Verwendung der „Volumetric Filmmaking“-Technik durch visuelle Effekte verfremdet.

Hier geht es zum Video: https://youtu.be/_UtB8ni2U8M

Entwurfskollektion „NeubeTrachten“ ab jetzt als „Schaumburg Fashion“ erhältlich

Mit den Entwürfen des Projekts „NeubeTrachten“ hat die Schaumburger Landschaft in Kooperation mit der Hochschule Hannover eine Kollektion entwickelt, die – inspiriert von der Schaumburger Tracht – alltagstauglich und funktional und zugleich schlicht und elegant ist. Die Kleidungsstücke sind aus nachhaltigen und regionalen Stoffen hergestellt, u.a. aus Leinenstoffen der Leinenfabrik Seegers in Steinhude. Flankiert wird die Kollektion von wunderbaren Accessoires, einem T-Shirt und Stulpen. Es gibt aber auch Regenschirme, Rucksäcke und Taschen, die schön und zugleich äußerst praktisch sind.

Die Outfits und Accessoires werden im Internet unter der Homepage »Neubetrachten.com« präsentiert. Über die Homepage können Sie Kontakt zu Julia Eschment aufnehmen, die die Kollektion kreiert hat und die Stücke in ihrem Atelier Nähwerk in Braunschweig maßanfertigt. Maßanfertigung, das heißt auch, dass die Entwürfe auf individuellen Wunsch noch weiterentwickelt oder Details verändert werden können. Die Schaumburg Fashion wird also im wahrsten Sinne des Wortes auf ihre Trägerinnen und Träger „zugeschnitten“.

Hörbuch „EK KÜER PLATT, DU OOK?“

Geschichten und Vertellse ut den Schaumbörger Lanne twischen Steinhuder Mier un Bückebaarge

Das Schaumburger Platt ist ein versinkendes Kulturgut. Weil es immer weniger „Plattküerers“ in Schaumburg gibt, droht diese Sprache zu verschwinden. Daher ist es für die Schaumburger Landschaft wichtig, das „Schaumbörger Platt“ und die in ihm zur Sprache kommende Welt zu bewahren.

Dem sollen auch die Geschichten und Gedichte in dem Hörbuch dienen. Oft erinnern sie an Ereignisse und Bräuche einer vergangenen Zeit, die mit der Region Schaumburg verbunden sind. Von Hochzeitsbräuchen ist da die Rede, von der Einführung der Eisenbahn, aber auch von großer Wäsche und Vogelscheuchen.

Das Besondere: „Das“ Schaumburger Platt gibt es nicht, sondern jedes Kirchspiel hatte „sein“ Platt. Und so repräsentieren die Geschichten auch die Vielfalt des „Schaumbörger Platt“ zwischen Steinhuder Meer und Bückeburg, zwischen Lindhorst und Rinteln.

Die CD ist zum Preis von 9,90 € bei der Schaumburger Landschaft erhältlich.

Zum Glossar mit den Übersetzungen der wichtigsten unbekannten Wörter.

Denkmalkindergärten

Das von der Schaumburger Landschaft initiierte und betreute Projekt „Denkmalpädagogik in Kindergärten und Grundschulen“ geht in die nächste Runde: noch bis Ende März können sich interessierte Kindergärten und Grundschulen zu einer Exkursion anmelden. Auf dem Programm stehen in diesem Jahr das Schloss Baum, die Grabpyramide am Schloss Baum, das Lauenhäger Bauernhaus, das Stift Obernkirchen und der Kurpark Bad Nenndorf als Beispiel eines englischen Landschaftsgartens eines hessischen Kurfürsten. Neben diesen historischen Orten stehen interessierten Grundschulen zusätzlich Teile der Rintelner Altstadt für einen spannenden Ausflug in die Geschichte zur Verfügung.

Ziel dieser denkmalpädagogischen Aktionstage ist es, die Gedanken und Werte der Denkmalpflege bereits für die Jüngsten unter uns erlebbar zu machen und sie für ihre historische Umwelt, die Schaumburger Landschaft und Natur zu begeistern. Mit dem Einstieg in die kulturelle Bildung im Kindergarten- und Grundschulalter sollen erste positive Erinnerungen geschaffen werden, die junge Menschen prägen und sie künftig motivieren, sich für den Schutz und die Pflege ihres kulturellen Erbes zu engagieren. Jeder Aktionstag vor Ort und am Denkmal bildet zu unterschiedlichen Themenbereichen von Archäologie, Kirchen und Schlössern bis hin zu landwirtschaftlichen Gebäuden, Gärten und Parks sowie Natur- und Landschaftspflege eine abgeschlossene Einheit. Neugier und Wissensdurst der Kindergarten- und Grundschulkinder bilden dafür die auslösenden Momente.

Dank einer ausgefeilten didaktischen Methode können Kindergarten- und Grundschulkinder erfahren, was ein Denkmal sein kann und welche Bedeutung es hat. Frühzeitig wird so auch ein Interesse an Heimatgeschichte und -verständnis geweckt – eine Voraussetzung, um kulturelles Erbe später zu pflegen.

Aus den Kindern werden so kreative und innovationsfreudige Menschen, die die historisch gewachsene Umwelt und Natur als ihre Kulturlandschaft und als Bereicherung ihres Lebens erkennen, sie schützen und bewahren.

Kulturorte in Schaumburg

Als erster Landschaftsverband Niedersachsens hat die Schaumburger Landschaft unter dem Titel „Kulturorte in Schaumburg“ eine Broschüre sowie eine mobile Website erstellt, die Geflüchteten kulturelle Orte in der Region Schaumburg in fünf Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch, Persisch) näherbringt. Über diesen Link gelangen Sie zur mobilen Website: www.kulturorte-shg.de